Für die Hersteller der geklonten Smartphones ist es zwar ein Schlag ins Gesicht, doch kann man die Sache eigentlich auch als Kompliment verstehen: Vorwiegend chinesische Firmen sind sehr fleißig darin, wirtschaftlich gut laufende Modelle malrecht, mal schlecht zu imitieren. (Ein Pokemon-Trainer würde sagen: "Dito, looooos!") Dass sich der Kopiermarkt grade das ein oder das andere Geräte besonders vornimmt, ist oft eine Messlatte für die Gängigkeit dieses Modell auf dem Smartphone-Markt zum einen und für die Absetzbarkeit eines solchen Fakes zum anderen. In letzter Zeit ist die Firma MediaTek dazu übergegangen, für ihren Teil ebenfalls vom Fake-Business zu profitieren: In den besseren Klon-Devices arbeitet oft ein MediaTek MT6589, welcher einen besonders günstigen aber nicht per se schwachen Quadcore-Prozessor darstellt.
Kombiniert man solch einen fähigen Prozessor mit einem nicht all zu schlecht nachgeahmten Smartphone, kann sich der unerfahrene Kunde sicher schnell täuschen lassen - oder aber, der vorsätzliche Klon-Kunde lässt sich vom günstigen Preis des Gerätes zum Kauf hinreißen. Ein durchaus ansehnlicher Klon eines aktuellen Smartphones ist jetzt in Huagiangbei aufgetaucht: Ein Fake des HTC One (siehe Fotos und Video unten). Dieses ist nicht, wie es bei schlechten Klonen oft der Fall ist, durch eine falsche Bildschirmdiagonale oder durch inkorrekte Farben oder Formen klar als Fake auszumachen. Das falsche HTC One misst ebenfalls ein 4,7 Zoll Display und hat auch die typisch-kurvige Rückseite, den gleichen microSIM-Slot, das gleiche Dual-Soft-Key Layout ... und selbst den Metallrahmen in der Front. Doch bei einem genaueren Blick wird deutlich: Hier war nicht HTC am Werk, sondern jemand anderes. Jemand, der keine Metall-Rückseite verwendet hat, den Streifen dort nur aufgemalt und zudem die Bildschirmauflösung stark reduziert hat: Das Klon-One verfügt nämlich nur über ein mit 1280 x 720 Pixel auflösendes Display. Es hat auch weder einen Infrarot-Emitter unter dem Power-Button versteckt, noch gibt es NFC in der Rückseite.
Dafür ist allerdings Android 4.2 Jelly Bean in Version 4.2.1 als Vanilla-Android mit an Bord. Lediglich einzelne Icons aus Sense wurden hier übernommen, um den Eindruck eines echten HTC One zumindest für den ersten Anblick zu erzeugen. Die Kamera im Klon kann zwar mit ihrer Nicht-HTC-App 13 Megapixel-Bilder aus dem 8 Megapixel-Sensor herausholen, doch haben wir es hier eben definitiv nicht mit den Kamera-Modulen des Originals zu tun. Im Benchmark-Vergleich mit dem echten HTC One (welches einen Snapdragon 600 von Qualcomm als CPU enthält) versagt das falsche One absolut kläglich (siehe Fotos). Besonders bei den 3D-Grafiken sieht es ganz düster aus - auch wenn in der Alltags-Performance keine Ruckler auftreten. Der Preis für den Klon liegt in China bei ca. 210 USD. Dafür gibt es die erwähnten technischen Features, 16 GB internen Speicher - und einen nicht spezifizierten Akku. HTC CEO Peter Chou wird euch allerdings dankbar sein, wenn ihr euch für da Original entscheidet.
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