Freitag, 21. Juni 2013

Facebook, WhatsApp: Google verbietet In-App-Updates

In letzter Zeit haben wir vermehrt beobachtet, dass sich verbreitete Apps auch außerhalb der Play Store-Mechanismen aktualisieren. Prominente Beispiele dafür sind WhatsApp und dieFacebook-App. Google schiebt dieser Vorgehensweise nun einen Riegel vor und verbietet es Entwicklern explizit, App-Updates aus anderen Quellen als Google Play zu laden.
Vor wenigen Wochen schlug die Facebook-App vor, man solle sich ein Update laden. Ging man darauf ein, lud die App eine APK herunter, die direkt installiert wurde. Dieser neue Mechanismus umging den Google Play Store, über den sonst immer die Updates für die Facebook-App verteilt wurden und sorgte bei uns für Irritationen. Genaue Gründe dafür sind uns nicht bekannt, möglicherweise wollte Facebook mit dieser Maßnahme schlicht die Aktualisierungsquote erhöhen, da die App im Zuge der Vorbereitungen für Facebook Home einige neue Rechte erforderte — Updates mit Rechteänderungen müssen im Play Store grundsätzlich manuell durchgeführt werden.
Auch bei WhatsApp gab es kürzlich ein In-App-Update. Hierbei war der Grund freilich deutlicher sichtbar: Die regulär per Play Store angebotene Version besitzt aufgrund der Google Play-Nutzungsbedingungen, die zwingend Google Wallet als In-App-Bezahlmittel erfordern, keine Möglichkeit, WhatsApp-Gebühren per PayPal zu bezahlen – eine externe Version hingegen schon. So diente das In-App-Update, etwas überspitzt formuliert, als trojanisches Pferd zur Gewinnmaximierung.
Neben Facebook und WhatsApp bieten bislang aber auch andere Apps In-App-Aktualisierungsmechanismen, etwa der Apex Launcher und Dropbox zum Download aktueller Beta-Versionen.
developer-console-in-app-update
Mit einer Meldung in der Developer Console weist Google die Entwickler von Android-Apps aktuell darauf hin, dass man dem Update-Wildwuchs nicht mehr länger tatenlos zusieht. Ohne einzelne Apps oder Hersteller konkret an den Pranger zu stellen, ist die Botschaft dennoch deutlich (Übersetzung von uns):
Die Richtlinien für Inhalte im Google Play Store wurden aktualisiert. In der Sektion „Content Policies“ wird klargestellt, dass „eine von Google Play heruntergeladene App ihren eigenen binären Code nicht mit anderen Methoden modifizieren, ersetzen oder aktualisieren darf, als dem Update-Mechanismus von Google Play.“ Google Play ist eine vertrauenswürdige Quelle für den Download von Android-Applikationen und wir sind auf eine sichere und konsistente Nutzerführung bedacht.
Notabene: Apps, die von vornherein nicht über den Play Store bezogen wurden, sind auch von dieser Richtlinie nicht betroffen; als Beispiel sei hier die App des Humble Bundle genannt.
Natürlich zielt man argumentativ auf Malware und Inkonsistenzen ab, aber auch wirtschaftliche Belange dürften in die Entscheidung Googles hereingespielt haben, die Zügel anzuziehen — siehe WhatsApp. Aus unserer Sicht ist die Entscheidung unterm Strich aus Gründen der Konsistenz und Malware-Vermeidung aber zu begrüßen. Wie seht ihr das? Meinungen in die Kommentare.






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